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Die wichtigsten Affiliate Marketing Trends im Jahr 2025

geschrieben von Robert Davinson am 8 Minuten zum Lesen

InfluencerInnen, KI, Brand Partnerships und viele weitere Themen stehen 2025 im Affiliate Marketing im Fokus. Hier bekommst Du alle wichtigen Insights.

Das Jahr 2024 ist bereits im Rückspiegel verschwunden. Aus diesem Grund haben wir die Gelegenheit genutzt, eine Gruppe von Affiliate-ExpertInnen zum Awin-Win-Marketing-Podcast einzuladen, um über Prognosen und Trends für 2025 zu sprechen. Für diese zweiteilige Folge haben wir folgende Personen eingeladen:

  • Sarah BundyGründerin der OPM-Agentur All Inclusive Marketing
  • Mike MallazzoLeiter der Wachstumsabteilung bei Forum Brands und Autor des Newsletters Zero Clicks
  • David LloydLeiter der Kundenbetreuung bei Awin

Du kannst Dir den ersten Teil der Prognosefolge hier anhören. Jedoch haben wir auch einige der wichtigsten Highlights zusammengestellt, um Deinen Appetit anzuregen.

1. Durch vermehrte Fusionen und Übernahmen in der Branche werden alte Affiliate-Kategorien weiter aufgelöst

Vorbei sind die Zeiten, in denen Advertiser, Agenturen und Affiliates ihre eigenen Wege gingen. In einer Welt, in der es zunehmend üblich ist, dass Marken wie Publisher agieren und die erfolgreichsten Publisher oder CreatorInnen schließlich selbst zu Marken werden, fühlen sich diese Bezeichnungen allmählich etwas überholt an.

Die Explosion der Retail-Medien ist wohl das größte Beispiel dafür, dass dies außerhalb des Affiliate Marketings geschieht. Allerdings hat Sarah prognostiziert, dass 2025 eine Beschleunigung bei der Übernahme anderer Unternehmen durch Affiliate-Unternehmen zu beobachten sein wird, die ihre eigenen Affiliate-Fähigkeiten erweitern können.

„Wir werden sehen, dass Marken Affiliates erwerben, dass Affiliates auch andere Affiliates erwerben, dass Agenturen Affiliates erwerben. Vielleicht erwerben Marken sogar Affiliate-Management-Unternehmen, weil sie die besten Talente haben und exklusiv für sich behalten wollen.“

2. Ein Affiliate, der dazu beiträgt, die Mid-Funnel-Lücke bei den Retail-Medien zu schließen?

Apropos Retail-Medien: Aufgrund des massiven Anstiegs der Ausgaben in diesem Bereich spielen sie in der Planung vieler Vermarkter für 2025 eine wichtige Rolle. Wie Mike jedoch feststellte, handelt es sich nicht um eine Full-Funnel-Lösung.

„Retail-Medien haben es im Mid-Funnel schwer, weil es dort nicht viele Möglichkeiten gibt, jemanden entlang des Kauftrichters zu bewegen“, kommentierte er und hob anschließend hervor, wo Affiliates einen Mehrwert schaffen können.

Indem sie potenzielle KäuferInnen mit allgemeinem Interesse an einem Produkt auf Retail-Medien-Plattformen leiten, wo sie dann konvertiert werden können, können Affiliates eine entscheidende Lücke in der Kundenreise schließen.

3. Markenpartnerschaften nehmen zu, da Advertiser den Wert ihres eigenen Publikums erkennen

Ein weiterer Nebeneffekt der Explosion der Retail-Medien sind Markenpartnerschaften. Der Affiliate-Kanal hat in den letzten Jahren Pionierarbeit bei der Eins-zu-Eins-Zusammenarbeit zwischen nicht konkurrierenden Marken geleistet. Nun beginnen sie, sich als Schlüsselstrategie für Advertiser zu etablieren, die nach neuen Wachstumsmöglichkeiten suchen, die einen gegenseitigen Nutzen bieten.

David beschrieb die Möglichkeiten, die sich für Marken ergeben, die über das einfache Ziel des Verkaufs ihrer eigenen Produkte hinaus denken.

„Ich habe Dir gerade einen riesigen Kühlschrank verkauft. Du willst ein paar Sachen in Deinen Kühlschrank tun. Also lass uns eine Marke finden, die Dir Dinge verkauft, die Du in Deinen Kühlschrank tun kannst. Das ist sowohl eine Gelegenheit für das Markenmarketing als auch eine Gelegenheit für das Performancemarketing.“

Wie David später feststellte, geht es dabei nicht nur um Markenpartnerschaften als Taktik, sondern auch um eine Weiterentwicklung der Marketingstrategie: „Während sich früher alles um die Marke drehte, alles um die Zielgruppe, und das ist immer noch sehr wichtig, hat sich das Marketing in den letzten Jahrzehnten auch auf individuelle Momente und Absichten verlagert … Ich bin in diesem bestimmten Moment. Ich bin bereit, das zu kaufen. Zeig es mir. Und Marken haben die großartige Möglichkeit, entweder nach dem Kauf oder während des Kaufprozesses, die VerbraucherInnen auf angenehme Weise zu unterbrechen, wenn sie es richtig anstellen.“

4. Die KI-Suche wird die Affiliates dazu zwingen, sich auf den Aufbau ihrer eigenen Marken und eines loyalen Publikums zu konzentrieren

Die Auswirkungen von KI auf Affiliate-Vermarkter waren natürlich ein heißes Gesprächsthema für die TeilnehmerInnen des Podcasts. Mit der Einführung der KI-Übersichten von Google und der zunehmenden Verwendung von ChatGPT, Perplexity und anderen großen Sprachmodellen (LLMs) für Suchzwecke scheinen die Tage des Wettbewerbs um organischen Traffic gezählt zu sein.

Wenn das der Fall ist, ist es, wie David beschrieben hat, wichtiger denn je, Wege zu finden, um das eigene Unternehmen vor diesem Risiko zu schützen.

„Affiliates werden eine immer stärkere Beziehung zu ihrem Kundenstamm aufbauen wollen. Man muss den Leuten einen Grund geben, sich direkt an sie zu wenden. Man muss den Leuten einen Grund geben, sie zu googeln, anstatt einen Begriff zu googeln, für den sie angezeigt werden.“

Für Sarah war die große Lektion der letzten Jahre, in denen Affiliates auf KI für die Erstellung von Inhalten setzten, dass dies ein Risiko ist: „Ich denke, sie riskieren, die authentische Verbindung zu ihrem Publikum zu verlieren, weil die KundInnen sehen können, dass ein Roboter das geschrieben hat.“

5. InfluencerInnen in den Vordergrund gerückt: Affiliate-Partnerschaften schaffen neue Monetarisierungsebene

Sarahs Bemerkung, dass Videoinhalte für Publisher im Jahr 2025 von zentraler Bedeutung sein werden, löste eine Diskussion darüber aus, wie dies unweigerlich zu einem stärkeren Wachstum des florierenden Influencer- und Creator-Bereichs der Affiliates führen würde.

David zitierte einige der Aktivitäten, die er bei Awin beobachtete: „Wenn wir uns die Arbeit mit InfluencerInnen ansehen, die wir mit Marken machen, dann gibt es auf der einen Seite die großen InfluencerInnen, die viel Platz und Aufmerksamkeit bekommen, aber oft nur dazu da sind, um Markenbeziehungen aufzubauen. Auf der anderen Seite gibt es dann die Mikro-InfluencerInnen, die Menschen mit Autorität in einem bestimmten Bereich, die eine unglaubliche Performance für Marken aufbauen können.“

Der Anreiz für diese InfluencerInnen, Affiliates zu nutzen, besteht darin, dass dies eine weitere Möglichkeit der Monetarisierung bietet. Mike erklärte, dass die großen kommerziellen Deals, die viele InfluencerInnen oft direkt mit Marken aushandeln, „eine nette Monetarisierungsebene darunter sein können, bei der man 50 % bis 75 % seiner Inhalte für organische Inhalte reservieren und trotzdem etwas mit Affiliate-Links zurückverdienen kann“.

6. Affiliate-Longtail wird länger, da der organische Traffic abnimmt und sich auf das beste 1 % konzentriert

Im vergangenen Jahr belagerte Google eine Vielzahl von Affiliate-Websites mit einer Mischung aus Suchaktualisierungen und Strafen, was zu verheerenden Auswirkungen auf die SERPS führte. Es gibt keine Garantie dafür, dass es 2025 besser laufen wird.

Mike deutete an, dass die Auswirkungen dieser großen Plattformveränderungen zu einer massiven Zweiteilung der Branche zwischen denjenigen, die etwas haben, und denjenigen, die nichts haben, führen könnten, wobei zwei spezifische Segmente in diesem neuen Umfeld florieren würden.

„Erstens: Wenn man bei der Erstellung von Inhalten im 99. Perzentil liegt, ist man meiner Meinung nach in einer hervorragenden Position. Unternehmen, die Produkte gründlich prüfen, die über diversifizierte Geschäftsbereiche verfügen und die eine Menge direkten Traffic und ein starkes Markenethos haben, werden meiner Meinung nach enorm wachsen.“

Mike hat auch ExpertInnenn für Traffic-Arbitrage als gut platziert herausgesucht: „Diejenigen, die absolut außergewöhnlich darin sind, Suchanfragen und Social-Media-Traffic zu kaufen, sind auch in einer wirklich guten Position. Da organische Suchanfragen zurückgehen, wird dieses Skillset einfach eine enorme Menge an Volumen generieren.“

Abgesehen von dieser Minderheit sieht die Zukunft jedoch nicht gut aus. Für Affiliates, die weder Traffic-Arbitrage noch Content-Produktion beherrschen, die immer noch stark auf organische SEO für Traffic angewiesen sind, ist Mike weit weniger optimistisch: „Das ist eine wirklich schwierige Situation. Leider denke ich, dass dies einen anständigen Teil, wenn nicht sogar das Bruttowarenvolumen unserer Branche ausmacht, einen anständigen Teil der Akteure in der Branche.“7. B2B-Affiliate-Marketing im Jahr 2025 auf dem Vormarsch

Affiliate Marketing, das traditionell mit verbraucherorientierten Marken in Verbindung gebracht wird, erfährt eine bemerkenswerte Ausweitung auf den B2B-Sektor. Sarah hob hervor, wie die Pandemie diesen Trend beschleunigte, da Unternehmen nach innovativen Wegen suchten, um Leads in einem zerrissenen Markt zu gewinnen.

„Als COVID aufkam, schwenkte die B2B-Branche auf Affiliate Marketing zur Lead-Generierung um – Demos, Tests und Anfragen – und dieses Modell hat sich bewährt“, erklärte sie.

Marken wie Oracle, Unbounce und Asana haben Affiliate-Programme erfolgreich eingesetzt, um hochwertige Leads zu gewinnen und einen messbaren ROI zu erzielen. Für 2025 wird erwartet, dass sich ihr Wachstum fortsetzen wird, da B2B-Unternehmen ausgefeiltere Affiliate-Strategien anwenden und Partnerschaften nutzen, um Vertriebspipelines zu füllen und traditionelle Methoden wie direkte Ansprache und bezahlte Werbung zu ergänzen.

8. Herausforderungen bei Tracking und Zuordnung erfordern neue Lösungen

Dabei bleiben das Tracking und die Zuordnuing zwei der drängendsten Herausforderungen in der Affiliate-Marketing-Branche, vor allem, weil sich die Datenschutzbestimmungen verschärfen und sich die Technologien weiterentwickeln.

David betonte die Bedeutung neuer Lösungen für das Problem, wie die Conversion Protection Initiative (CPI) von Awin, die eine faire Vergütung für Affiliates und genauere Erkenntnisse für Advertiser gewährleisten soll.

„Wir müssen die Lücken beim Tracking schließen, indem wir Server-zu-Server-Methoden anwenden und ein probabilistisches Tracking einführen, um fehlende Daten zu berücksichtigen“, erklärte er.

Die Initiative zielt darauf ab, gängige Hindernisse wie Einschränkungen beim Tracking auf Browser- und Geräteebene, Unstimmigkeiten zwischen App und Web sowie die Komplexität der plattformübergreifenden Zuordnung zu überwinden. Durch die Förderung von Best-in-Class-Tracking-Methoden und Transparenz kann die Branche das Vertrauen der wichtigsten Stakeholder aufrechterhalten und gleichzeitig messbare Ergebnisse liefern.

Die Umstellung bringt auch Performancevorteile mit sich. Im Jahr 2025 werden Unternehmen, die dem genauen Tracking Vorrang einräumen, einen Wettbewerbsvorteil erlangen. Denn so versteht man, was funktioniert und was nicht, und kann sein nächstes Marketingbudget vertrauensvoll in Affiliate-Kampagnen investieren.

Wenn Du mehr von der Diskussion mit Sarah, David und Mike hören möchtest, hör Dir die erste Hälfte unserer Podcast-Folge mit den Prognosen der Affiliate-Branche für 2025 an.