10 Affiliate Marketing-Trends 2024
geschrieben von Robert Davinson am 18 Minuten zum Lesen
Awin stellt die 10 heißesten Trends vor, auf die Affiliate Marketer im Jahr 2024 achten sollten, um mit ihren Kampagnen stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Affiliate Marketing bildet zwar nur einen kleinen Teil der breiteren Online-Branche. Dennoch hat man oft das Gefühl, dass alle Entwicklungen, die auf Makroebene stattfinden, sich auch schnell in unserem eigenen Bereich bemerkbar machen. KI, Social Commerce und Retail Media sind nur einige der aktuellen Trends, die sich auf das Affiliate Marketing auswirken. Wir werfen einen genaueren Blick darauf, wo im Jahr 2024 die größten Veränderungen und Herausforderungen zu erwarten sind und was sie für Affiliate Marketer bedeuten könnten.
1. Langsameres Wachstum auf Social Media wird mehr Brands dazu anspornen, ihre eigenen Creator-Affiliate-Programme zu starten.
Das weltweite Wachstumsvolumen für digitale Werbeausgaben sank im Jahr 2023 zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten auf einen einstelligen Wert, was auf eine relative Sättigung dieser Branche hindeutet. Im Jahr 2024 wird dieser Trend voraussichtlich anhalten, wobei Dentsu ein Wachstum von nur etwa 6,5 % prognostiziert. Diese Verlangsamung kann teilweise auf eine ähnliche Entwicklung im Bereich Social Media zurückgeführt werden, wo das Wachstum an neuen NutzerInnen zu stagnieren beginnt. Auch bei den Werbeausgaben wird nach dem enormen Anstieg während der Pandemie mit einer Abflachung gerechnet.
Eine Möglichkeit für Brands, sich gegen diese Verlangsamung auf Social Media abzusichern, sind direktere Partnerschaften mit Creatorn. Die Ausgaben für Influencer Marketing haben sich als widerstandsfähiger erwiesen und sind weniger anfällig für plötzliche Kostenschwankungen als bezahlte soziale Netzwerke. Immer mehr Unternehmen starten inzwischen ihre eigenen Affiliate-Programme, um eine engere Zusammenarbeit mit ihren Creatorn einzugehen.
The Body Shop, Walmart, Target und Abercrombie sind Beispiele für Brands, die genau das in den letzten 12 Monaten getan haben. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird, da Unternehmen zunehmend versuchen, ihre Werbe-Aktivitäten für größere Reichweite und Bekanntheit auf den wichtigsten Social Media-Plattformen mit messbaren, kontrollierbaren Marketing-Ergebnissen zu verknüpfen.
Das sind gute Nachrichten für alle InfluencerInnen, die nach einem verlässlicheren Einkommen suchen. Dass TikTok im vergangenen Jahr seinen "Creator Fund" eingestellt hat, ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass dieses Förderungsmodell, das auf eine zentrale Plattform konzentriert ist, immer von plötzlichen Veränderungen gefährdet werden kann.
2. Der Revierkampf zwischen TikTok und Amazon macht zwar die Vorteile des Affiliate Marketings deutlich ... bringt aber auch neue Konkurrenz in die Branche.
Die großen Technologieunternehmen haben sich im Zuge ihres Wachstums und ihrer Weiterentwicklung zwangsläufig gegenseitig inspiriert, um herauszufinden, wie sie ihr Wachstum weiter vorantreiben können.
So hat sich Amazon von einem reinen Shopping-Marktplatz zu einem Werbeplatz entwickelt, auf dem KundInnen nach Produktinspirationen suchen können. Am anderen Ende des Funnels hat sich TikTok von einer Plattform für reine Inspiration und Unterhaltung zu einem Markt entwickelt, auf dem man tatsächlich Produkte kaufen kann.
Das „Eindringen in das Revier“ des anderen bringt sie zunehmend in direkten Wettbewerb miteinander. Ein Affiliate-ähnliches Modell scheint ein wichtiger Teil der Marketing-Strategie von TikTok zu sein, das ein ähnliches „Schwungrad“ für den Verkauf antreibt wie das von Amazon, allerdings mit Creator-Content als Treibstoff.
Natürlich ist das Affiliate-Programm seit langem ein fester Bestandteil von Amazons eigener Strategie. Sein Associates-Programm läuft bereits seit über zwei Jahrzehnten und ist nach wie vor ein wichtiger Treiber für den Traffic auf seiner Plattform.
Einerseits ist die Nutzung von Affiliate-Strategien durch zwei der größten Handelsplattformen der Welt eine Bestätigung für die gesamte Branche, dass dieses Modell eine effektive Form des Marketings darstellt. Andererseits zeigt dies auch, dass die Marken immer mehr Werbebudget in die großen Technologieplattformen investieren, um Aufmerksamkeit zu erregen und ihren Umsatz zu steigern.
Die Unternehmen stehen heute also wieder einmal vor der Entscheidung, ob sie sich auf einen weiteren neuen Marketplace einlassen wollen, bei dem sie die Kontrolle über die Kundenerfahrung verlieren oder ob sie stattdessen weiter konkurrieren und den Traffic auf ihre eigenen Online-Angebote lenken wollen.
Wenn sich Unternehmen für Letzteres entscheiden, müssen sie das Einkaufserlebnis auf ihren eigenen Websites weiter verbessern. Ihre Affiliate-TechnologiepartnerInnen können sie dabei unterstützen.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Livestream-Shopping, das Nike mithilfe eines innovativen Technologiepartners namens Contester in sein Unternehmen eingeführt hat. Diese Technologie ermöglichte es Nike, einen Livestream zu veranstalten, der von The Sole Supplier (einem beliebten Lifestyle-Content Publisher) präsentiert wurde und in dem die neuesten Produkte während der Cyber-Woche vorgestellt wurden. Die KundInnen konnten sich den Stream ansehen und direkt auf der Nike-Website einkaufen. Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Top-Brands mit Affiliate-PartnerInnen zusammenarbeiten, um neue, einzigartige und unterhaltsame Inhalte in ihre Shops zu integrieren.
3. Die anhaltenden Probleme im Bereich Programmatic Advertising werden dazu führen, dass im Jahr 2024 mehr Werbebudget in Affiliate Marketing investiert wird.
2023 war wieder kein erfreuliches Jahr für die Programmatic Advertising-Branche. Die Association for National Advertisers, ein US-amerikanischer Branchenverband, hat einen Großteil des Jahres damit verbracht, ihre Programmatic Media Supply Chain Transparency Study in mehreren Ausgaben zu veröffentlichen – und die Ergebnisse waren ziemlich erschreckend.
Die Studie zeigt, dass von den 88 Milliarden Dollar, die in die Programmatic Supply Chain fließen, rund 22 Milliarden Dollar verschwendet werden. Nur 36 Cent jedes investierten Dollars gingen an eine/n tatsächliche/n EndkundIn, und mehr als ein Fünftel der gemeldeten Impressionen gingen an spammige MFA-Websites (Made for Advertising).
Offensichtlich haben Advertiser die Kontrolle über ihre Werbeausgaben im undurchsichtigen Programmatic-Netzwerk verloren. Das Versprechen kostengünstiger Reichweite in großem Umfang hat, wie die ANA es ausdrückt, zu “falsch ausgerichteten Anreizen” geführt, “bei denen Advertiser sich mehr auf die Kosten als auf den Mehrwert konzentrieren … auf der Jagd nach günstigen CPMs, die wahrscheinlich zu einer schlechteren Werbequalität führen werden.”
Der Kontrast zum Affiliate Marketing ist enorm, obwohl dieses schon viel länger mit seinem Ruf zu kämpfen hat. Das Performance-Modell des Affiliate Marketings, das die Ausgaben für Werbung an konkrete, messbare Ergebnisse wie tatsächliche Sales und Einnahmen bindet, macht es für Unternehmen wesentlich attraktiver.
Obwohl viele immer noch glauben, dass 1:1-Partnerschaften aufgrund ihres manuellen Charakters nicht skalierbar sind, scheint die Skalierung von Werbeaktivitäten mit Programmatic Advertising dieses Argument schnell zu entkräften. Es ist interessant, dass eine durchschnittliche Werbekampagne bei den TeilnehmerInnen der ANA-Studie auf 44.000 verschiedenen Websites lief, jedoch fast zwei Drittel der Impressionen von nur 500 Top-Websites stammten.
Wenn die wichtigsten Bewertungskriterien für Werbemodelle von Marketing-ExpertInnen 'Markensicherheit', 'Sichtbarkeit' und 'ungültiger Traffic' sind, anstatt beispielsweise ROAS (Return on Advertising Spend) oder Wachstumsraten, stellt sich die Frage, wie lange dieses Modell noch bestehen kann.
Im Jahr 2024 sollten Affiliate-Partnerschaften in den Köpfen der Marketing-ExpertInnen einen höheren Stellenwert einnehmen, wenn es um die effiziente Verteilung von Werbebudgets geht.
4. Die Abschaffung der Cookies von Drittanbietern in Chrome wird die Nutzung von Server-Side-Tracking vorantreiben.
Dies ist weniger eine Branchenprognose, sondern vielmehr ein klarer Aufruf zum Handeln. Nach drei Jahren des Hin und Her hat sich Google in diesem Jahr endlich dazu entschieden, Cookies von Drittanbietern in seinem Chrome-Browser einzustellen. Advertiser können nicht behaupten, dass sie nicht gewarnt wurden, denn die erste Ankündigung erfolgte bereits 2020. Seitdem hat es jedoch immer wieder Verzögerungen und Verschiebungen gegeben.
Dennoch gibt es immer noch viele, die ihre Tracking-Einstellungen erst sehr spät geändert haben. Die Zahl der Awin-Advertiser, die immer noch auf Cookies von Drittanbietern für ihr Affiliate-Tracking angewiesen sind, ist inzwischen eine winzige Minderheit. Das liegt vor allem daran, dass wir uns bemühen, mehr über dieses Thema aufzuklären und das Bewusstsein für die zahlreichen Vorteile einer umfassenderen Tracking-Lösung zu stärken.
Im Jahr 2023 hat Awin eine Verdopplung der Anzahl neuer Access-KundInnen verzeichnet, die das Server-to-Server-Tracking als Teil ihres Setups übernommen haben. Zudem hat die Partnerschaft von Awin mit Moonpull dazu beigetragen, dass die Gespräche mit bestehenden KundInnen dank der automatisierten Auditing-Lösung mehr Klarheit schaffen und Programme aufzeigen, bei denen das Tracking im heutigen Kontext nicht mehr sinnvoll ist.
Ein entscheidender Problempunkt war jedoch, dass die erforderlichen Änderungen, die von den Advertisern vorgenommen werden müssen, nicht in den Zuständigkeitsbereich des Partnerteams fallen. Es handelt sich häufig um manuelle Anpassungen an der Website, bei denen mehrere technische Teams beteiligt sein können, die gleichzeitig eine Vielzahl anderer interner Prioritäten unter einen Hut bringen müssen.
Zu diesem Zweck ist ein neuer Technologiepartner aufgetaucht, der eine einfach zu implementierende Lösung anbietet, die die Einführung des Server-Side-Tracking weiter beschleunigen könnte. 2020 wurde Stape als eine einfachere und kostengünstigere Lösung zur Einrichtung des Server-Side-Tracking eingeführt. Seitdem hat das Unternehmen mit über 100 verschiedenen Plattform-PartnerInnen zusammengearbeitet und seine Technologie erfolgreich bei über 50.000 KundInnen weltweit implementiert.
Nun ist ihre Technologie auch über Awin verfügbar, um Advertisern, die noch kein Server-Side-Tracking-Setup haben, die Möglichkeit zu geben, dies einfach hinzuzufügen, ohne aufwändige Programmierungen auf der Website des Advertisers vornehmen zu müssen.
Mit Lösungen wie der von Stape, die in der Affiliate-Branche über Plattformen wie Awin angeboten wird, könnte die Einführung des Server-Side-Tracking schnell skaliert werden. So könnte sich der Werbekanal wirksam gegen die drohende Cookie-Pokalypse von Google absichern.
5. Dank der Affiliate-Technologie-PartnerInnen werden Marketing-ManagerInnen ihre Marketing-Software-Käufe nicht mehr bereuen müssen.
MarTech (Marketingtechnologie) wird im Jahr 2024 allgegenwärtig sein. Unternehmen stehen unter Druck, ihre Marketingtechnologie zu verbessern, da diese für die Gewinnung neuer KundInnen und eine bessere User-Experience immer wichtiger wird.
Der neueste Report von Gartner zu diesem Thema zeigt, dass Marketing-Softwares in diesem Jahr nach IT-Sicherheitssoftwares die zweithöchste Priorität für die KäuferInnen hat.
Ein Aspekt, den wir auf der Käuferseite jedoch häufig übersehen, ist die emotionale Seite eines Marketingmanagers bzw. einer Marketingmanagerin, der/die für die Beschaffung neuer Marketingtechnologien verantwortlich ist.
Hierbei wird der Erfolg in der Regel an der Erreichung von Verkaufszielen oder dem Übertreffen von Wachstumszielen gemessen. Der Bericht von Gartner betont jedoch auch die emotionale Komponente. Rund 61% der befragten Marketing-ExpertInnen gaben an, dass sie eine oder mehrere Technologien, die sie in den letzten 12 Monaten gekauft haben, bereut haben.
Es ist leicht zu verstehen, warum. Oftmals ist ein solcher Kauf ein reines Glücksspiel. Man kann vorher nicht wissen, ob es wirklich funktioniert. Wenn nicht, ist es ein teurer Fehlkauf, für den man als MarketingmanagerIn Verantwortung übernehmen muss.
Eine Möglichkeit, dieses Risiko zu umgehen, ist die Zusammenarbeit mit TechnologiepartnerInnen. Die wachsende Auswahl an Technologie-Lösungen bietet einen viel flexibleren und risikofreien Ansatz, um neue Technologien auszuprobieren.
Awin bietet mittlerweile über 80 verschiedene Technologien über seinen Container-Tag an, sodass keine eigenständige Entwicklung oder Programmierung erforderlich ist. Wähle einfach den Partner, der am besten zu Dir und Deinen Marketingzielen passt, schalte ihn live und schau, ob es funktioniert. Wenn ja, kannst Du ihn ganz einfach auf Deiner Website einsetzen. Wenn nicht, schalte ihn einfach ab und versuche es mit einem anderen.
Da immer mehr Advertiser die Vorteile dieses Konzepts erkannt haben, ist auch die Performance in diesem Bereich deutlich gestiegen. Im Jahr 2023 erwirtschafteten TechnologiepartnerInnen zum ersten Mal mehr als 500 Mio. Euro Umsatz. Außerdem spielten sie auch während des Cyber Weekends eine entscheidende Rolle, wo sie den Unternehmen insgesamt 30% mehr Umsatz einbrachten als zur gleichen Zeit im vorherigen Jahr.
Diese Marketing-ManagerInnen haben die Zusammenarbeit mit unseren PartnerInnen ganz bestimmt nicht bereut. Im Jahr 2024 werden sicher viele weitere Advertiser ihrem Beispiel folgen.
6. Ein erfolgreiches Jahr für News- und Medien-Publisher könnte auch für Affiliate Marketing-Inhalte Großes bedeuten.
2024 werden mehr Menschen als je zuvor an den Wahlen teilnehmen. Das globale Highlight des Jahres werden die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November sein. Zusätzlich finden im Laufe des Jahres 40 nationale Wahlen in Ländern statt, deren Bürgerinnen und Bürger über 40% der Weltbevölkerung ausmachen. Das bedeutet großes politisches Interesse und hohe Besucherzahlen auf den Websites der Nachrichtenmedien.
Obwohl die Prognosen für die Werbeausgaben in diesem Jahr einen voraussichtlichen Aufschwung für die gesamte Werbeindustrie voraussagen, ist dies keine Garantie für einen Anstieg der Einnahmen von News-Publishern.
Einige haben bereits ihre Aktivitäten im Bereich Affiliate Marketing ausgeweitet, da sie wiederholt von den sinkenden Einnahmen und der schlechten Nutzererfahrung durch das Laden von Programmatic Display Ads auf ihren Websites betroffen waren. Da viele Brands in der Vergangenheit Nachrichteninhalte, die sich potenziell kontroversen Themen annähern, mit Keyword-Blocking oder „Blocklisting“ versehen haben, werden News-Publisher im Jahr 2024 möglicherweise die Ironie steigender Traffic-Zahlen bei gleichzeitig sinkenden Monetarisierungsmöglichkeiten erleben. Affiliate Marketing könnte dazu beitragen, dieses Defizit auszugleichen, da die Publisher bereits nach Möglichkeiten suchen, den Mehrwert des Journalismus für ihre NutzerInnen zu steigern.
Dieses Defizit könnte durch zwei der größten globalen Sportereignisse im Jahr 2024 weiter ausgeglichen werden. Im Juni wird voraussichtlich ganz Europa die Fußball-Europameisterschaft verfolgen und begeistert Sportinhalte konsumieren, bevor sich der Rest der Welt anschließt, um die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zu verfolgen. Wie bei allen großen Sportereignissen, bei denen die ganze Welt zuschaut, ist zu erwarten, dass der Einzelhandel im Bereich Lebensmittel, Elektronik, Reisen und Sportbekleidung besonders hohe Gewinne erzielen wird.
7. Die Auswirkungen der KI-Revolution auf die Suchmaschinen könnten eine Bedrohung für das Affiliate Marketing im Longtail-Bereich bedeuten.
„Der beste Ort, um eine Leiche zu verstecken, ist Seite 2 der Google-Suchergebnisse“. So lautet ein oft zitiertes Meme, das betont, wie wichtig es ist, in der weltweit beliebtesten Suchmaschine möglichst weit oben zu ranken, um seine Zielgruppe zu erreichen.
In den letzten 20 Jahren haben wir uns daran gewöhnt, online nach Informationen zu suchen. Normalerweise lädt die Suchmaschine von Google alle relevanten Ergebnisse sowie die Links zur eigentlichen Informationsquelle.
Diese klassische Art der Online-Suche könnte sich jedoch bald durch Googles Streben nach weiterer Monetarisierung seines Suchprodukts (ein Faktor, der zum Verfall des Internets beiträgt) sowie durch die Einführung neuer KI-gesteuerter Suchmaschinen, die keine externen Links benötigen, verändern.
Frag ChatGPT nach einem Rezept für spanisches Omelett, und Du erhältst sofort das passende Ergebnis. Du musst nicht erst die Top-Websites für Rezepte besuchen, bis die Seite (und die dazugehörige Werbung) geladen wird.
Das ist ein völlig anderes Erlebnis als das, an das wir bisher gewöhnt waren, und es hat auch weitreichende Folgen für das gesamte Internet-Ökosystem. Wenn niemand mehr auf Suchlinks klickt, um Websites zu besuchen, hat der Publisher keine Möglichkeit, seinen Traffic zu monetarisieren und Einkommen zu erzielen.
Einige Publisher haben bereits reagiert und es Unternehmen wie ChatGPT untersagt, ihre Websites zu crawlen, um die LLMs der KI zu trainieren. Einige dieser Plattformen haben aber auch nachgegeben und der KI gestattet, Zitate und Links zu den Originalquellen anzugeben, um zu kennzeichnen, woher sie ihre Informationen bezieht.
Aber die Einführung von Googles Search Generative Experience (SGE) stellt angesichts seines Status als etablierter Branchenführer einen revolutionären Neuzugang auf diesem Markt dar. SGE verspricht den NutzerInnen KI-generierte Antworten auf ihre Suchanfragen, so dass sie nicht mehr auf eine Website gehen müssen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Und da Google die Publisher vor die Wahl stellt, entweder ihre Website für SGE crawlen zu lassen oder nicht in der Google-Suche auftauchen zu lassen, gibt es hier wenig Verhandlungsspielraum.
SEO-ExpertInnen, die die ersten Ergebnisse der SGE analysiert haben, gehen davon aus, dass der organische Traffic auf Publisher-Websites im Durchschnitt um bis zu 40% zurückgegangen ist, obwohl auf einigen Websites anfangs ein leichter Anstieg zu verzeichnen war.
Dieser Trend wird sich insbesondere auf den Long-Tail-Bereich des Affiliate Marketing auswirken, und es bleibt abzuwarten, wie sich das neue Suchprodukt auf kleinere Websites auswirken wird, die stark vom Search-Traffic abhängig sind. Aber auch größere Affiliate-Publisher müssen sich Gedanken darüber machen, wie sich dieses veränderte Suchverhalten auf ihre eigenen Besucherzahlen auswirken könnte.
Für Affiliate-PartnerInnen, ob groß oder klein, bleibt die größte Priorität weiterhin, die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen so effektiv wie möglich zu erfüllen. Googles etablierte SEO-Werte E-A-T (Expertise, Autorität und Transparenz) werden für die SGE von entscheidender Bedeutung sein, wenn nicht sogar wichtiger denn je, wenn man bedenkt, wie eng das Zeitfenster ist, in dem Publisher auf dem neuen Interface angezeigt werden.
8. Die Reisebranche erholt sich, wobei Popkultur-inspirierte Reisen immer beliebter werden.
Als die Pandemie im Jahr 2019 zu einem weltweiten Lockdown führte, fragten sich viele ExpertInnen, ob die Reisebranche jemals wieder zu ihrem alten Höhenflug zurückfinden würde. Heute, im Jahr 2024, scheinen diese Spekulationen völlig unbegründet zu sein. Die steigende Nachfrage hat zu einer Rekordzahl von UrlauberInnen geführt, die mit fertig gepackten Koffern bereit zum Abflug sind.
Die IATA prognostiziert, dass in diesem Jahr 4,7 Milliarden Menschen mit dem Flugzeug verreisen werden, was den Rekord von 4,5 Milliarden im Jahr 2019 übertrifft. Dieser Trend wird auch von Awin durch seine eigenen Daten bestätigt, da die durch Affiliate-PartnerInnen generierten Reisebuchungen im Jahr 2023 eine Wachstumsrate von 16% erreicht haben.
Das wird sich auch 2024 weiter steigen, wenn das Verbrauchervertrauen in den Markt wieder vollständig zurückkehrt, die Kapazitäten der Fluggesellschaften nach den Kürzungen während des Lockdowns wieder wachsen und Großveranstaltungen (wie die oben erwähnten Olympischen Spiele und die Fußball-Europameisterschaft) die Nachfrage weiter ankurbeln.
Expedia und Amadeus, zwei der größten globalen Reiseunternehmen gehen davon aus, dass 2024 ein besonders gutes Jahr für den erlebnisorientierte Tourismus sein wird. Es scheint, dass UrlauberInnen sich bei der Wahl ihres Reiseziels zunehmend von ihren Lieblings-TV-Serien und -filmen und Musikfestivals inspirieren lassen.
Die Renaissance der Reisebranche ist auch für Affiliates eine gute Nachricht. Reisebuchungen gehören oft zu den komplexesten Customer Journeys und umfassen zahlreiche Komponenten. Potenzielle Reisende brauchen kontinuierlich Bestätigung und zusätzliche Informationen, bevor sie sicher sind, dass sie ihre perfekte Reise gefunden haben.
Affiliates spielen also während der gesamten Customer Journey eine wichtige Rolle. Von der Inspiration und dem Vergleich bis hin zur Übermittlung relevanter Angebote und personalisierter Upselling-Optionen.
Vor allem Brand Partnerships werden davon profitieren, denn es gibt viele Möglichkeiten für ein Reiseunternehmen, beispielsweise mit einem Anbieter für Urlaubsversicherungen oder einem Bademodenhändler zusammenzuarbeiten, um den KundInnen nach ihrer Buchung zusätzliche Vorteile zu bieten.
Da die Brand-Partnerschaften auf Awin im vergangenen Jahr bereits ein rasantes Wachstum verzeichneten (über 60 % mehr Sales und über 54 % mehr Umsatz), wird die Wiederbelebung der Reisebranche dafür sorgen, dass sich dieser Trend 2024 auf ähnlichem Niveau fortsetzt.
9. Der Wettbewerb um billige Mode wird die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit zunehmend untergraben. Dennoch gibt es immer noch Unternehmen, die sich für einen umweltfreundlicheren Einzelhandel einsetzen.
Obwohl auf der Cop28 im vergangenen Jahr eine grundlegende Vereinbarung über den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen getroffen wurde, scheint das Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit nach wie vor nicht wirklich ernst genommen zu werden.
Wie es aussieht, wird sich daran auch im Jahr 2024 nicht viel ändern. Die wachsende Beliebtheit von schnelllebigen Modeplattformen wie Shein und Temu, wahrscheinlich zum Teil inspiriert durch den TikTok-Trend der billigen „Dupes“, trägt dazu bei, dass immer mehr Billigmode schnell mal im Müll landet.
Der Erfolg der Geschäftsmodelle der chinesischen Einzelhändler hat auch die Strategie von Amazon beeinflusst. Im Durchschnitt verbringen NutzerInnen in der Temu-App fast doppelt so viel Zeit wie in der App von Amazon. Daraufhin kündigte der E-Commerce-Riese kürzlich an, die Verkäufergebühren für Kleidung unter 20 US-Dollar zu senken, um sich gegen seine aufstrebenden Konkurrenten durchzusetzen.
Einige Partner erleichtern es den VerbraucherInnen immer mehr, im Einzelhandel bewusstere Entscheidungen zu treffen, und zwar auf recht vielfältige und innovative Weise.
Die Browsererweiterung von Refoorest ermöglicht es den KundInnen, bei jedem Besuch auf einer der mehr als 20.000 Partner-Websites einen Baum zu pflanzen, während Axon Mobile PendlerInnen Anreize bietet, ihre Fahrtemissionen zu reduzieren, indem sie Prämien für die Nutzung von Verkehrsmitteln mit einem geringeren CO2-Fußabdruck anbietet. Dies sind nur zwei Beispiele aus einer aktuellen "Top 10 Awin Partner"-Liste, die sich mit nachhaltigeren Partnerunternehmen befasst.
Eine neue Technologie, von der wir in diesem Jahr besonders begeistert sind, ist Birl, dessen Wiederverkaufssystem eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft in Deinen Online-Shop bringt. Als brandneuer Technologiepartner von Awin ermöglicht es Birl den KäuferInnen, die Kosten für den Kauf eines neuen Kleidungsstücks auszugleichen, indem sie ihren vorherigen Einkauf eintauschen und dafür eine Gutschrift erhalten.
10. Immer mehr Publisher suchen nach einem System zur Datenkonsolidierung, da die Monetarisierungstaktiken immer noch sehr fragmentiert sind.
Obwohl neue Technologien zweifellos am stärksten zur Konsolidierung des digitalen Werbemarktes beigetragen haben (ob dies nun als positiv oder negativ betrachtet wird), ist offensichtlich, dass das Marketing eine unglaublich fragmentierte Branche ist, insbesondere wenn es um Daten und Reporting geht. Universelle Standards und gemeinsame Grundsätze sind rar gesät. Jedes Unternehmen ist einzigartig und verfolgt seine eigenen Ziele, anhand derer es seinen Erfolg messen möchte.
Für die Publisher ist das ein besonders akutes Problem. Die Monetarisierungsstrategien haben sich in den letzten Jahren in unglaublichem Maße diversifiziert, und das nicht nur in Bezug auf einzelne Kanäle, sondern auch im Hinblick auf die verschiedenen Plattformen und Umgebungen, auf denen sie nun aktiv sind und Werbeoptionen anbieten sollen. Dies reicht von Blog-Content, Newslettern und E-Mails bis hin zu Social Media, Video, Podcasts und vielem mehr.
Hinzukommt, dass das Affiliate Marketing von Natur aus eine recht fragmentierte Branche ist.
Publisher arbeiten oft auf mehreren Plattformen und Netzwerken, ganz zu schweigen von der Zusammenarbeit mit sehr individuellen Advertiser-Programmen, die unterschiedliche Belohnungen anbieten oder eigene Regeln haben, wie sie beworben werden sollen. Die Branche braucht also dringend ein System für Datenkonsolidierung und Reportings, damit Affiliates besser verstehen können, wie sich ihre Bemühungen auf ihre eigene Performance auswirken.
Angesichts dieses Dilemmas hat Awin im vergangenen Jahr seine Investition in die Datenkonsolidierungsplattform WeCanTrack angekündigt. Das von ehemaligen Publishern entwickelte System wurde speziell für diese Zielgruppe entwickelt und soll es so einfach wie möglich machen, unterschiedliche Datenquellen in einer einheitlichen und verständlichen Form zusammenzuführen.
Die Technologie von WeCanTrack ist über die Publisher MasterTag von Awin verfügbar und kann schnell und ohne viel technisches Know-how implementiert werden. Publisher benötigen also weniger Zeit für die Einrichtung und können sich vielmehr darauf konzentrieren, die gesammelten Daten zu analysieren und herauszufinden, worauf sie ihre Marketingaktivitäten am besten konzentrieren sollten.
Je mehr Technologien wie diese angeboten werden, desto mehr Publisher werden sie einsetzen, um ihr Marketing sinnvoll zu gestalten.