Stabiles, deterministisches Tracking ist seit jeher das Herzstück des erfolgreichen Affiliate Marketings. Es sorgt nicht nur dafür, dass Publisher fair für die von ihnen generierten Sales vergütet werden, sondern hilft auch den Advertisern, ihre Marketingstrategien besser zu verstehen. So können sie ihr Budget gezielt auf die richtigen Kanäle und PartnerInnen verteilen und schneller wachsen.
Da die Prinzipien des deterministischen Trackings jedoch zunehmend durch verschiedene Faktoren infrage gestellt werden, kündigt Awin heute eine neue Conversion Protection Initiative (CPI) an. Die Initiative soll diese Probleme abfedern und deren Auswirkungen auf die Affiliate-Branche minimieren. Der erste Schritt der CPI ist es, Awin Advertiser dazu aufzufordern, zwei zentrale Tracking-Methoden zu aktualisieren: Server-to-Server (S2S) und App-Tracking.
Zusätzlich hat Awin eine datengestützte probabilistische Tracking-Methode entwickelt. Diese wird zunächst bei Advertisern eingesetzt, die ihre Systeme nicht rechtzeitig auf die neuesten Anforderungen des deterministischen Trackings aktualisieren.
Durch die probabilistische Methode werden Affiliate-Sales berücksichtigt, die aufgrund unzureichender Tracking-Setups nicht exakt erfasst wurden. Das bedeutet, dass betroffene Advertiser automatisch zusätzliche Sales gutgeschrieben bekommen, basierend auf den Berechnungen der neuen Tracking-Methode.
Die CPI startet am 7. April 2025. Somit wird den Advertisern eine Übergangsfrist von mehr als fünf Monaten eingeräumt, um ihre Tracking-Systeme anzupassen.
Doch warum hat Awin diese Initiative überhaupt ins Leben gerufen?
Affiliate Marketing ist der performancebasierte Kanal schlechthin. Das auf „Cost-per-Action“ (CPA) basierende Geschäftsmodell bietet Advertisern die Möglichkeit, ihre Zielgruppen online zu erreichen, ohne im Voraus hohe Werbekosten zu riskieren.
Anders als bei den meisten anderen bezahlten Werbekanälen, bei denen Geld unabhängig vom Ergebnis für Sichtbarkeit ausgegeben wird, setzen Publisher im Affiliate Marketing auf den Erfolg ihrer Performance: Sie verdienen nur dann Geld, wenn ihre Aktionen tatsächlich Sales generieren.
Dieses Modell schafft seit Jahrzehnten einen Mehrwert für beide Seiten: Advertiser erzielen Umsatz, während Publisher Provisionen erhalten und ihr eigenes Wachstum vorantreiben.Das deterministische Affiliate-Tracking hat diesen positiven Kreislauf von Anfang an unterstützt.
Doch mit den Veränderungen in der digitalen Landschaft musste sich auch das Affiliate-Tracking anpassen, um eine faire Vergütung für die von Publishern generierten Sales sicherzustellen.
In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, Customer Journeys präzise zu verfolgen und zuzuordnen. Das liegt an verschiedenen Faktoren: von regulatorischen Änderungen über die zunehmende Nutzung von Adblockern bis hin zu Einschränkungen durch Webbrowser und Gerätehersteller, die es Unternehmen schwerer machen, Informationen über User Journeys online zu sammeln. Der Trend zeigt, dass die Herausforderungen für deterministische Tracking-Methoden in Zukunft weiter zunehmen werden.
Trotz dieser Entwicklungen war Awin stets Vorreiter in der Branche, wenn es darum ging, fortschrittliche deterministische Technologien zu entwickeln, die sowohl unsere KundInnen als auch Publisher vor diesen Herausforderungen schützen – und dabei gleichzeitig die Privatsphäre der UserInnen immer im Blick behalten.
- First-Party-Tracking über unseren MasterTag steht bereits seit über einem Jahrzehnt zur Verfügung.
- Server-to-Server-Tracking wird in neuen und bestehenden Programmen implementiert.
- Awin ist mit verschiedenen Mobile Measurement Partnern (MMPs) und App-Tracking-Lösungen integriert, um sicherzustellen, dass auch App-basierte Sales genau erfasst werden.
Trotz aller Bemühungen, alle Advertiser dazu zu bringen, ihr Tracking auf den neuesten Stand zu bringen, gibt es immer noch einige, die hinterherhinken. Dadurch werden zahlreiche Affiliate Sales nicht korrekt erfasst. Für Publisher bedeutet das, dass sie auf Provisionen und Umsätze verzichten müssen, die ihnen eigentlich zustehen. Und für Advertiser bedeutet es, dass der Einfluss des Affiliate-Kanals massiv unterschätzt wird, während andere Werbekanäle und Kaufwege fälschlicherweise davon profitieren.
Das gefährdet nicht nur die individuellen Affiliate-Partnerships, sondern auch das sensible Gleichgewicht des gesamten Affiliate-Ökosystems. Zudem wird das tatsächliche Potenzial dieses Systems stark eingeschränkt.Wie soll die Affiliate-Branche wachsen und mehr Investitionen von Advertisern anziehen, wenn nicht klar ist, welchen Mehrwert sie schafft?
Deshalb hat Awin die Conversion Protection Initiative (CPI) ins Leben gerufen, um die Tracking-Standards zu modernisieren und sie auf eine Zukunft vorzubereiten, in der man nicht mehr ausschließlich auf deterministische Methoden vertrauen muss. Unser Ziel ist es, die Affiliate-Branche wiederzubeleben und dafür zu sorgen, dass sowohl Advertiser als auch Publisher gemeinsam wachsen und profitieren.
Was ist die Conversion Protection Initiative von Awin?
Die erste Phase der CPI besteht aus zwei zentralen Elementen:
- Wir fordern unsere Advertiser dazu auf, ihre deterministischen Tracking-Methoden – insbesondere Server-to-Server (S2S) und App-Tracking – zu aktualisieren.
- Gleichzeitig führen wir probabilistisches Tracking ein, um Affiliate Sales zu erfassen, die aufgrund unzureichender Setups sonst verloren gehen würden.
Server-to-Server-(S2S)-Tracking
Awin hat bereits bewiesen, dass die Implementierung von S2S-Tracking zu mehr erfassten Sales führt. S2S-Tracking ist schon seit einiger Zeit ein fester Bestandteil unserer Tracking-Richtlinien. Die Umsetzung wird weiterhin strikt verfolgt, und Advertiser, die es noch nicht nutzen, werden dazu verpflichtet.
Für ein optimales Tracking-Setup empfiehlt Awin einen hybriden Ansatz, der sowohl unseren MasterTag als auch das Server-to-Server-Tracking kombiniert. Mehr dazu erfährst Du hier.
App-Tracking
Wenn ein Advertiser eine App anbietet, über die Transaktionen abgewickelt werden, muss diese App in der Lage sein, Affiliate-Sales zu erfassen. Da mobile Transaktionen stetig zunehmen und immer mehr KäuferInnen lieber über die Apps ihrer Lieblingsmarken einkaufen, ist es wichtig, dass App-Tracking implementiert ist.
Um App-Tracking mit Awin einzurichten, sollten Advertiser in der Regel mit einem Mobile Measurement Partner (MMP) zusammenarbeiten, den Awin-Tracking-Link integrieren und das Event-Tracking innerhalb der App konfigurieren. Weitere Informationen findest Du hier.
Probabilistisches Tracking
Auch wenn deterministische Affiliate-Tracking-Methoden bevorzugt werden, wissen wir, dass sie durch eine Vielzahl externer Faktoren, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, immer wieder vor Herausforderungen stehen. Mit diesem Wissen hat Awin eine eigene probabilistische Tracking-Methode entwickelt, um diese Hürden sowohl jetzt als auch in Zukunft zu überwinden.
Im Rahmen der ersten Phase der Conversion Protection Initiative (CPI) plant Awin, diesen datengestützten Tracking-Ansatz bei denjenigen Advertisern anzuwenden, die ihre Systeme noch nicht auf den neuesten Stand gebracht haben (entweder S2S oder App-Tracking).
Doch wie funktioniert die probabilistische Methode genau?
Die Logik hinter Awin‘s probabilistischer Tracking-Methode basiert auf den zehntausenden von täglichen Tracking-Anfragen, die wir weltweit über Affiliate-Programme abwickeln. Wir haben diesen umfangreichen Datensatz zusammen mit allgemeinen Branchen-Benchmark-Daten genutzt, um für jeden betroffenen Advertiser eine spezifische Zahl zu modellieren.
Advertiser, die ihre mobilen Apps nicht aktualisieren, haben die Möglichkeit, uns den Anteil der Sales mitzuteilen, der derzeit über ihre App generiert wird. Diese Information hilft, die Genauigkeit des probabilistischen Modells zu verbessern. Wenn ein Advertiser diese Information nicht zur Verfügung stellt, verwendet Awin modellierte Daten, um die entsprechende Rate zu schätzen.
Ich bin ein Awin-Advertiser. Wie finde ich heraus, ob ich Teil der neuen Conversion Protection Initiative bin?
Wenn Du Awin Advertiser bist und wissen möchtest, ob Du zur ersten Welle der Conversion Protection Initiative gehörst, solltest Du bereits eine E-Mail von uns erhalten haben. Dein Account Manager wird sich in Kürze bei Dir melden, um die nächsten Schritte mit Dir zu besprechen. Solltest Du keinen Account Manager haben, kannst unsere Tech-Support-Teams kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten.
Ich kann die notwendigen Tracking-Upgrades nicht durchführen – was passiert nun?
Wir wissen, dass es nicht immer einfach ist, die notwendigen Tracking-Upgrades durchzuführen. Uns ist jedoch wichtig, dass Deine PartnerInnen für die von ihnen unterstützten Sales fair entlohnt werden. Um dies zu gewährleisten, wurde Awin‘s probabilistische Tracking-Methode entwickelt. Falls Du Dein deterministisches Tracking bis zum 7. April 2025 nicht aktualisieren kannst, wird die probabilistische Methode auf Dein bestehendes Tracking angewendet. Dadurch werden zusätzliche Sales automatisch Deinem Programm hinzugefügt, um die fehlenden zu kompensieren.
Ich bin ein Awin Publisher. Was bedeutet das für mich?
Diese Änderung bringt Dir als Publisher klare Vorteile, da sie ein genaueren Überblick über Deine Performance und generierten Sales liefert. Mit verbessertem Tracking kannst Du mit einer präziseren Darstellung Deiner Performance rechnen, was zu einem Anstieg der erfassten Sales und einer stärkeren Partnership mit Deinen Advertisern führen wird.
Ich bin ein Awin Agenturpartner. Was bedeutet das für mich?
Diese Änderung wird die Genauigkeit der Sales-Erfassung für Deine KundInnen erhöhen und eine präzisere Sicht auf die Kampagnenperformance bieten. Um diese Verbesserung bestmöglich zu unterstützen, wirst Du Deinen KundInnen eventuell zusätzliche Anleitungen geben müssen, damit sie die notwendigen Anpassungen beim Tracking verstehen und umsetzen können. Letztendlich profitieren sowohl Deine Agentur als auch Deine KundInnen von einer solideren Basis für erfolgreiche Kampagnen.
Wie sieht es mit der Einwilligung aus?
Einwilligungsbanner sind eine weitere große Herausforderung für Affiliate Marketer, da sie schwieriger machen, Sales präzise nachzuverfolgen. Awin hat hierfür ein eigenes Tool, Consent Signals, entwickelt, das es Advertisern ermöglicht, Einwilligungsinformationen im Rahmen der Customer Journey zu übermitteln.
Außerdem ist Awin Teil der IAB TCF-Lösung, die für ähnliche Zwecke genutzt wird. Auch wenn die Einwilligung momentan nicht im Fokus der Conversion Protection Initiative steht, arbeiten wir aktiv daran, herauszufinden, wie wir die Auswirkungen auf das Tracking minimieren können.
Unser Ziel ist es weiterhin, sicherzustellen, dass Advertiser und Publisher weiterhin effektiv zusammenarbeiten können, während die Privatsphäre der UserInnen geschützt wird.
Die Einführung des probabilistischen Trackings ab April nächsten Jahres bereitet den Weg für eine effektive Lösung in diesem Bereich.
Bessere Tracking-Genauigkeit – keine unvergüteten Sales mehr
Das Hauptziel dieser Initiative ist es, in jedem Awin Advertiser-Programm einen möglichst hohen Anteil an deterministischem Tracking zu erreichen. Gleichzeitig müssen wir jedoch einsehen, dass, wenn dies aus irgendeinem Grund nicht ausreicht, die Lösung auf keinen Fall in unvergüteten Sales liegen darf. Stattdessen bieten wir eine smarte, datenbasierte Alternative.
Unser Ziel ist es, Affiliate Marketing als faires und nachhaltiges Werbemodell für alle Beteiligten zu erhalten.
Awin geht hier mutig voran, um das Affiliate-Tracking zu modernisieren und es fit für eine Zukunft zu machen, in der die deterministischen Prinzipien von früher längst nicht mehr so zuverlässig sind, wie sie es mal waren.
Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Tracking-Technologie eine ausgewogene Kombination aus deterministischen und probabilistischen Methoden erfordert. Das perfekte Verhältnis hängt von jedem einzelnen Advertiser ab, von ihren Setups und den Daten, die sie mit uns teilen.
Alle werden davon profitieren, wenn wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere grundlegenden Prozesse effektiv funktionieren.
Tracking ist eine dieser Grundlagen. Eine höhere Genauigkeit wird nicht nur zu weniger unvergüteten Sales für Publisher führen, sondern auch zu mehr Transparenz in Bezug auf die Performance und einem besseren Verständnis der Größe und des Einflusses der gesamten Affiliate-Branche.
Mit klareren Insights in das, was früher funktioniert hat und was heute funktioniert, können Advertiser in Zukunft fundiertere Entscheidungen treffen.
Awin setzt sich dafür ein, die Zukunft des Affiliate Marketings zu sichern, und wir sind überzeugt, dass die Verbesserung der Tracking-Standards ein entscheidender Schritt in diese Richtung ist.