Trotz des humoristischen Stils der Memes enthielten sie auch eine ernstzunehmende Wahrheit.
Die EU-Kommission untersuchte Google auf den Verdacht hin, vergleichbare Shoppingrivalen bewusst zu unterdrücken und diese in ihren Suchergebnissen schlechter zu ranken. Und tatsächlich: Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass dies wirklich der Fall war.
Ihre Auswertungen zeigten, wie wertvoll die Suchergebnisse auf der ersten Seite von Google waren. Das höchstgerankte Ergebnis konnte einen beachtlichen Anteil von 35% aller Klicks für sich gewinnen. Da Google seine Konkurrenten von den wertvollsten Platzierungen ausschloss, sah sich die EU-Kommission nun zum Handeln gezwungen.
(Fotoquelle: Financial Times)
Im Juni 2017 wurde gegen den Suchmaschinenriese daher eine Geldbuße von 2,4 Mrd. € verhängt. Eine der ersten Geldbußen der EU, mit denen versucht wurde, die Dominanz von Google auf dem digitalen Markt einzugrenzen. Neben dieser Strafe forderte die EU auch, dass das US-Unternehmen Google Shopping unabhängiger auf dem europäischen Markt agiert. Demnach sollten ebenso andere Vergleichsseiten im Rahmen ihrer PLAs konkurrieren dürfen und so die Produkte der Einzelhändler bewerben können.
Diese Entscheidung und die Anreize, die Google den CSS-Partnern bot, um die Plattform zu nutzen, öffneten die Tür für eine Reihe von Vergleichsseiten. Auch auf die Affiliate-Welt hatte dies einen großen Einfluss und stellte eine weitreichende Veränderung dar.
In ganz Europa können die Advertiser im Awin-Netzwerk von der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von zertifizierten CSS-Partnern profitieren. Diese sind in der Lage, die Bewerbung einer Marke durch den Google Shopping-Service zu unterstützen.
NMPi, RedBrain, Kelkoo, Dooshop, Pro-position, Shopforward, Lyst und Kiesproduct sind nur einige der derzeit im Netzwerk Tätigen, die solche Kampagnen auf dem gesamten Kontinent durchführen. Und dank ihrer Expertise bei der Optimierung der Produktfeeds, der Optimierung eines verkaufsbasierten CPA-Modells und der Ausschreibung von Nischensuchbegriffen, die in den eigenen Kampagnen der Werbetreibenden nicht enthalten sind, können sie den Kunden einen spürbaren Mehrwert bieten.
Einige Unternehmen sind jedoch immer noch unzufrieden mit der EU-Verordnung zu Google und bemängeln, dass die bisher verhängten Sanktionen kaum Wirkung zeigen würden.
Richard Stables, Chief Executive von Kelkoo, erklärte kürzlich, dass "es keine signifikante Änderung in der Anzahl der Nutzer gegeben hat, die auf andere Vergleichsdienste als Google zugreifen". Solche Beschwerden wurden jedoch vom Wettbewerbskommissar beiseite geschoben, der vorschlug, dass 40 % der aus dem Einkaufskarussell stammenden Klicks nun über die Links eines Wettbewerbers laufen sollen.
Google stellte kürzlich eine Überarbeitung seiner Einkaufsmöglichkeit vor, zu der auch die Einführung einer universellen Einkaufswagenfunktion für eine Reihe seiner Online-Dienste einschließlich YouTube gehörte. So soll dank dessen und einer konsistenten Rückgaberichtlinie und gutem Kundenservice die Nutzerbasis von Google Shopping massiv ausgebaut werden.
Wenn ja, verlagert die Einrichtung möglicherweise ihr Monetarisierungsmodell, weg von einem reinen Werbeunternehmen (mit Fokus auf Bewusstseinsbildung) hin zu einem Direktmarketingunternehmen.
Auch Facebook bewegt sich mit seinem aktuellen Test von Instagram Checkout in eine ähnliche Richtung. Beide Schritte gelten als Reaktion auf Amazons Monopolstellung in der E-Commerce-Branche und deren zunehmenden Eingriff in die digitale Werbewirtschaft.
Da die Onlineriesen weiter um den Besitz der Käufer im Internet kämpfen, muss die Wettbewerbsregulierung möglicherweise mehr als nur den Vergleichssektor unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass Geschäftsmöglichkeiten für andere weiterhin bestehen.