Der Lockdown hat dazu geführt, dass sich die Anzahl der zugelassenen Bewerbungen von Publishern in unser globales Netzwerk in vielen Regionen mehr als verdoppelt hat. Aktuelle Daten von Awin zeigen, dass die Registrierungen ab Mitte März - im Vergleich zu den durchschnittlichen Bewerbungen im Januar und Februar - um ganze 150 Prozent gestiegen sind. Verstärkt wurde die Situation auch durch die Ankündigen von Amazon. Denn der eCommerce-Gigant hat sowohl eine Reihe langjähriger Publisher aus seinem Partnerprogramm verbannt, als auch die Provisionen für alle Partner um bis zu 80 Prozent reduziert.
Vom 1. Januar bis zum 21. April 2020 prüfte Awin jede genehmigte Publisher-Bewerbung in allen Märkten. Durch die wöchentliche Aufschlüsselung der Daten ist ein Aufwärtstrend über den März sichtbar, der schließlich Mitte April nochmals stark zunahm (KW 16):
Das Coronavirus hat dazu geführt, dass Unternehmen in der ganzen Welt ihre Marketingausgaben deutlich verringert haben. Laut einer Umfrage des US-Branchenverbands IAB (Interactive Advertising Bureau) unter 400 Unternehmen sind 74 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Pandemie größere Auswirkungen haben wird als die Finanzkrise von 2008. 7 von 10 Unternehmen haben ihre geplanten Ausgaben pausiert oder angepasst. 1 von 4 Unternehmen hat alle Werbeausgaben bis Ende Juni gestoppt und obwohl die Ausgaben für digitale Werbung normalerweise widerstandsfähig sind, wird davon ausgegangen, dass diese um 33 Prozent zurückgehen. Ebenfalls hat eine Umfrage unter deutschen Werbeagenturen vom Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA ergeben, dass bei mehr als 80 Prozent von ihnen Projekte wegen der Corona-Krise bereits abgesagt oder verschoben wurden.
Auch das Affiliate Marketing ist nicht ungeschoren davongekommen. Denn bekannte Marken wie Macy’s haben ihre Affiliate-Programme pausiert. Trotz einiger Ausnahmen – insbesondere im Reisesektor – führt Awin mehr als 95 Prozent seiner Retail-Kampagnen wie gewohnt fort und bietet Publishern damit die Möglichkeit, Umsatzeinbußen zu schließen, die sie gegebenenfalls über andere Kanälen verzeichnen.
Außerdem stellen wir fest, dass die globalen Provisionen im April um 25 Prozent höher lagen als im gleichen Zeitraum 2019. Ein möglicher Grund hierfür ist, dass sich die Verbraucher vermehrt dem eCommerce zuwenden. Vor allem in den Industrien Beauty und Haushaltswaren haben sich die Sales zeitweise verdoppelt.
Digitale Services erleben eine noch nie dagewesene Nachfrage. Obwohl die Retail-Branche in Großbritannien im März einen Einbruch von 5 Prozent erlitt, teilte das Office for National Statistics mit, dass 22 Prozent aller Sales durch den eCommerce generiert wurden. So hoch war der Sales-Anteil im eCommerce noch nie. Ähnliche Zahlen wurden auch in Deutschland beobachtet: Laut einer Pressemitteilung vom Statistischen Bundesamt vom 30. April 2020 hat die Retail-Branche in Deutschland im März im Vergleich zum Februar zwar einen Umsatzeinbruch von 5,7 Prozent erlitten, gleichzeitig erlebte der eCommerce jedoch ein Umsatzplus von 13,7 Prozent. Der eCommerce bietet Retailern demnach ein Licht am Ende des Tunnels. Und trotzdem rechnen viele Publisher mit Einnahmeausfällen, da die Blockierung von Coronavirus-bezogenen Keywords dazu führt, dass Online-Anzeigen nicht mehr geschaltet werden. Da einige der betroffenen Seiten auch von Amazons Partnerprogramm abhängig sind, erweist sich der Affiliate-Kanal mit seinem Fokus auf Performance als attraktive Option sowohl für Publisher als auch für Marken.
Da sich Amazons Provisionsänderungen derzeit auf die USA beschränken, wurde der größte Anstieg der Bewerbungen in den USA und bei ShareASale beobachtet. Von Mitte März bis Mitte April strömten Publisher zu unserem Netzwerk, wobei das Team in der zweiten Aprilhälfte fast viermal so viele Anträge bearbeitet hat als sonst:
Als Teil von Awins Strategie, Publisher an Bord zu holen und sie zu unterstützten, haben wir unsere Prozesse so strukturiert, dass die Anträge schnellstmöglich bearbeitet werden und die Wartezeiten für die Zulassung zu unserem Partnerprogramm verkürzt werden. Darüber hinaus wurde ein Produktfinder-Tool entwickelt, das Publishern helfen soll, bestimmte Artikel mit den dazugehörigen Deeplinks zu finden.